Stillstand erzeugt Stillstand. Bewegung erzeugt Energie. Dabei können auch Sportmuffel mithalten, denn wie eine Präventionsstudie ergab, genügen fünf Mal wöchentlich etwa 30 Minuten flotte Bewegung, um fitter zu werden. Nur bei ausreichender Betätigung rosten Muskeln und Sehnen nicht ein. Zugleich nehmen sie Zucker aus der Blutbahn auf und lassen die Insulinresistenz absinken. Regelmäßige Bewegung senkt Blutdruck, Herzfrequenz und Herzinfarktrisiko, stärkt Knochen, Gelenke und Immunsystem. Das Osteoporose-Risiko sinkt, ebenso die Neigung zu Infekten. Der Stoffwechsel wird angeregt, folglich ist die Verdauung auch besser. Auch die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigt durch verbesserte Durchblutung und mehr Sauerstoffaufnahme. Nichts senkt Stresspegel besser ab als Bewegung in der Natur. Selbst der größte Kummer wird gelindert, wenn man sich einen Gang im Wald gönnt, um einen See wandert oder einfach eine Kleingartenanlage aufsucht, um dort zu walken.
Dass Bewegung zu einem schnelleren Gewichtsverlust führt, ist bekannt. Aber: Es muss mehr Bewegung sein als üblich. Unser Organismus ist im Laufe der Evolution nicht dem heutigen Leben angepasst worden. Die Evolution vom Neandertaler zur Couch Potato verlief schneller als die Evolution unserer körperlichen Anpassung. Sie wäre allerdings auch gar nicht wünschenswert, weil wir dann als Spezies nicht überleben könnten. Unser Körper ist auf Bewegung ausgelegt. Folglich sind wir gefragt, eine Evolution unseres Bewegungsverhaltens in Gang zu setzen! Ohne Sport kann unser Körper Kalorienverbrauch und Grundumsatz nicht steigern. Passivität lässt keine Pfunde purzeln. Wie sollte das auch gehen?! Wenn wir nicht in die Gänge kommen, kommt in uns nichts in Gang. Kalorienverbrennung geschieht durch Energie. Unsere Energiespeicher sind die Fettdepots im Körper. Sie sind vergleichbar mit Holzstapeln, mit denen man einen Kamin heizen möchte. Lässt man sie ungenutzt liegen, wird der Ofen nicht warm.
Unser modernes Leben sorgt dafür, dass wir immer weniger Muskelarbeit benötigen. Zugleich verzehren wir immer kalorienhaltigere Nahrung, ohne diese Kalorien jedoch wieder zu verbrauchen. Noch vor 100 Jahren haben wir uns bei gleicher Kalorienaufnahme 90-fach mehr bewegt! Es liegt nahe, dass wir eine Gewichtsabnahme nicht nur über die Reduzierung der Kalorienmenge erreichen können, sondern auch die bereits angereicherten Energiereserven mobilisieren müssen. Der Körper braucht sie schlichtweg nicht. Sie sind nur Ballast, der uns träge macht. Genau deswegen kommt es uns so schwer vor, uns in Bewegung zu versetzen. Doch den Teufelskreis aus Ballast und daraus resultierender Trägheit zu überwinden, zieht automatisch mehr Vitalität, Lebensfreude, Beweglichkeit, Gesundheit und schließlich auch einen Gewichtsverlust nach sich.
Bewegung macht Spaß! Sie dient aber auch der Entgiftung von überflüssigen Schlacken und Toxinen. Zugleich ist jede Bewegungseinheit eine Sauerstoffdusche für den ganzen Organismus. Alle Körpersysteme profitieren davon. Schlafstörungen werden vermindert oder gehören der Geschichte an. Weit unterschätzt wird aber die Heilkraft der Natur. Unsere gestresste Psyche findet Ausgleich beim Spazierengehen, Wandern, Schwimmen, Walken oder Tennis spielen. Wir fühlen uns ausgeglichen, erfrischt, getröstet und sind gut drauf. Zum Teil ist dies den Glückshormonen zu verdanken, die bei Bewegung freigesetzt werden. Mancher Sportler läuft nur lange Strecken, um diesen Kick zu erleben. Exzessiver Sport ist aber für Bewegungsmuffel eher kontraproduktiv. Moderat, aber regelmäßig lautet die Devise. Man soll sich schließlich beim Bewegen wohlfühlen.