Kaum ein Mensch akzeptiert den Prozess des Älterwerdens in allen Aspekten. Auf der einen Seite sind wir dankbar über Lebenserfahrung und Reife, auf der anderen Seite beobachten wir die Zellalterung mit Sorge. Wer Hüftringe bekommt, blickt neidvoll auf jene, die bis ins hohe Alter schlank bleiben.
Gewichtsprobleme im Alter müssen nicht gravierend sein, um einen zu stören. Es genügt, dass man trotz aller Bemühungen mehr wiegt als man möchte. Anscheinend genügt schon der Blick auf eine Chipstüte, um Kalorien anzusetzen. Kaum war Rita Gerlach von einer Gallen-OP genesen, sagte ihre Ärztin, sie werde nun automatisch zunehmen. Zunächst werde sie alles Mögliche nicht vertragen, bis der Körper sich an die neue Situation gewöhnt habe. Die Leber werde zum Teil die Arbeit der Galle übernehmen, Gallenflüssigkeit zu produzieren. Diese ist im Verdauungsprozess ein wichtiger Helfer. Fehlt er, wird alles langsamer. Da die Leber ungemein wichtige Aufgaben im Körper zu erfüllen hat, die keinen Aufschub dulden, lagert sie Fettspeicher um die Körpermitte ab; als eiserne Reserve und zwecks späterer Bearbeitung. Um diese zu leisten, müsste sie aber zwischenzeitlich entlastet werden. Fragte man die Leber, würde sie einen Obst- oder Gemüse-Fastentag in der Woche gutheißen. Noch angetaner wäre sie, wenn wir nach einer Gallenoperation fett- und zuckerreduziert essen würden. Sie würde uns sagen, dass sich alle physiologischen Vorgänge ab der Lebensmitte verlangsamen. Die Fettverbrennung und die Nährstoffverwertung verlangsamen sich, der Muskelaufbau dauert länger. Ohne regelmäßiges Training baut sich unbemerkt Muskelmasse ab. Was sich stattdessen aufbaut, betrachten wir mit zunehmendem Missfallen.
Die Wechseljahre der Frau sind in der Werbung der Pharmaindustrie eine Zeit der Einkehr, des bewussten Genießens und Entspannens. Die Familie nimmt Rücksicht auf einen Körper, der starken Hormonschwankungen unterliegt. Pustekuchen, sagt Emmi Kaiser. Für sie bedeuteten die Wechseljahre 15 Kilo mehr Gewicht und den ständigen Kampf mit Diäten. Sie aß nicht mehr als zuvor. Tatsache ist aber, dass ihre Hormone bisher im positiven Sinne gewichtsregulierend gewirkt haben. Nun aber spart der Stoffwechsel Energien und läuft auf Sparflamme. Zugleich sinkt der Grundbedarf an Kalorien um etwa 20 Prozent. Wir müssten entsprechend weniger essen! Da die Muskelmasse jährlich um ein Prozent zurückgeht, werden weniger Kalorien verbrannt. Zu allem Überfluss lagern sich schneller Fettreserven an. Und die will unser Körper einfach nicht wieder loswerden. Er verteidigt ihren Abbau gegen jede Diät und jede zusätzliche Walkingeinheit. Wir brauchen einen ziemlich langen Atem, um dauerhafte Erfolge zu erreichen. Man fragt sich, warum es keine lebenslange Schulung in Körper-Physiologie gibt – denn wenn man das alles rechtzeitig gesagt bekäme und mit anderen zusammen entsprechendes Verhalten trainieren könnte, würde man vorbeugen können. Vorbeugung ist immer besser als Nachsorge!
Dem Altern können wir kein Schnippchen schlagen, den Figurproblemen aber wohl! Ob wir uns nun in einem Frauen-Fitnessstudio anmelden oder mit Power-Walking beginnen, aufgeben gilt nicht! Schon eine Haltungsänderung tut gut! Für mehr Fitness zu kämpfen, motiviert einen mehr als gegen überflüssige Pfunde anzutreten. Probieren Sie einfach mal die Aminosäure L-Carnitin vor dem Walking oder genießen Sie zum Abendbrot einen leckeren Formula-Drink statt eines Käsebrötchens. Schon kleine Änderungen bringen etwas in Bewegung!